Die Festival-Packliste
Wie in jedem Jahr wächst mit den steigenden Temperaturen die Vorfreude auf den Festival-Sommer. Höchste Zeit also, sich ein paar Gedanken um das Gepäck zu machen! Natürlich steht Spaß auf einem Festival immer im Vordergrund und sofern man das Festivalticket und ausreichend Bargeld dabeihat, kann eigentlich nicht allzu viel schiefgehen. Schließlich kann man mit Geld ja bekanntlich fast alles kaufen. Allerdings gibt es auf den meisten Festivals nur ein begrenztes Angebot und dies meist zu ziemlich horrenden Preisen. Es lohnt sich also, sich im Vorfeld gut vorzubereiten und sich für mögliche und unmögliche Eventualitäten zu wappnen. So kann man im Zweifelsfall sein Geld besser investieren (zum Beispiel in Merch).
Ich habe euch hier mal eine Festival-Packliste (PDF herunterladen) zusammengestellt, die so ziemlich allen Anforderungen entsprechen sollte. Hierbei ist zu beachten, dass einige Dinge unter „Luxus“ fallen und nicht unbedingt notwendig sind. Dies fängt beispielsweise bei der Stromversorgung an. Nicht jeder hat Zugriff auf ein Aggregat und diese sind auch nicht auf jedem Festivalgelände erlaubt. Ohne Aggregat sind sämtliche Gegenstände, die unbedingt Strom benötigen (Kühlschrank, Lichterketten, Musikanlagen), überflüssig. Auch große Möbel, wie Sofas, sind nicht überall erlaubt. Informiert euch also bitte im Vorfeld, was auf dem Festival eurer Wahl gestattet ist und was nicht!
Die Basics
Unter „Basics“ fallen alle, meiner Ansicht nach, absolut notwendigen Dinge. Neben dem Festivalticket und Guter Laune gehören dazu auch die wichtigsten Dokumente (Ausweis, Führerschein, Krankenversichertenkarte), genügend Bargeld und alles was eine reibungslose Anreise ermöglicht (Bahnticket, Flugticket, Anfahrtsbeschreibung, Navi). Essenziell sind auch das Handy (Ladegerät nicht vergessen), Haustürschlüssel, Ersatzschlüssel für das Auto (besonders wenn mehrere Personen ihr Gepäck im Auto lagern) und eine Running Order. Ich persönlich favorisiere eine Bauchtasche, um die wichtigsten Dinge immer bei mir tragen zu können.
Das Camp
Um sich auf einem Festival so richtig heimisch zu fühlen, spielt das Camp eine große Rolle und sollte deshalb besonders auf längeren Festivals (z. B. Wacken, MetalDays in Slovenien) nicht vernachlässigt werden. Natürlich gibt es immer den ein oder anderen Abenteurer, der sich einfach mit seinem Schlafsack in den nächsten Graben schmeißt, aber das muss nun wirklich jeden Tag sein und jeder freut sich wohl über ein trockenes oder schattiges Plätzchen, wenn das Wetter mal wieder verrücktspielt.
Zur Grundausstattung gehören hier neben dem Zelt, dem Schlafsack und der Isomatte/Luftmatratze (Blasebalg nicht vergessen), vor allem Campingstühle (ja, Mehrzahl!), ein Campingtisch und etwas das Schatten spendet (Regenplane, Sonnensegel, Pavillion). Nützliche Gegenstände um das Camp wind- und wetterfest zu machen sind außerdem ausreichend Heringe, Panzertape, Kabelbinder, Seile zum Abspannen und Absperrband. Nicht zu vergessen, die nötigen Tools, wie Hammer, Taschenmesser und Klappspaten. Für etwas mehr Sicherheit sorgt ein Vorhängeschloss fürs Zelt (Diebstahl ist auf Festivals leider keine Seltenheit!). Licht darf natürlich auch nicht fehlen.
Wer kein Aggregat hat und daher auf die Lichterkette verzichten muss, kann sich mit Windlichtern, Teelichtern, Knicklichtern oder Campinglampen helfen. Eine Taschenlampe ist sicherlich auch nicht verkehrt, vor allem, wenn man nachts in der Dunkelheit die Dixies aufsuchen muss. Hier gilt: auf keinen Fall die Batterien vergessen! Neben dem Schlafsack können Wolldecken und Kissen den Schlafplatz noch angenehmer gestalten und tagsüber lässt es sich wunderbar auf der Strandmatte in der Sonne chillen. Optional kann man noch eine Fahne oder einen Wimpel mit Mast aufstellen, um das Camp in dem Festivalgewusel besser wiederfinden zu können.
Grill & Co
Für die meisten gehören grillen und Festival wohl untrennbar zusammen. Damit es mit den Gaumenfreuden auch reibungslos klappt, sollten Grill, Grillkohle und Anzünder, sowie Feuerzeuge oder Streichhölzer, auf keinen Fall vergessen werden. Wenn das Fleisch aber gebraten ist, braucht man auch Geschirr und Besteck um es gebührend zu verzehren. Ohne Trinken hat man nur die halbe Miete, also sollte auch ein Becher nicht fehlen. Ich empfehle außerdem eine Tupperdose für das Besteck, damit es nicht so in der Gegend herumfliegt. Wenn man nicht gerade auf Pappteller und Plastikbesteck ausweichen möchte, sollte man auch unbedingt alles Nötige zum Abwaschen dabeihaben. Dazu gehören Spüli, Schwamm, Abwaschbürste, Geschirrhandtücher und ein Lappen. Eine Küchenrolle und Müllsäcke sind sicher auch nicht verkehrt, um die Sauberkeit zu wahren.
Wer nicht grillen mag, kann auch auf den Gaskocher ausweichen und sich mit Dosenfutter begnügen. Hier dann bitte zusätzlich einen Topf oder eine Pfanne und natürlich einen Dosenöffner mitnehmen. Besonders letzterer ist unersetzlich! Jeder, der schon mal versucht hat eine Dose mit Hammer und einem Messer zu öffnen, weiß das. Auch die Gaskartusche darf nicht fehlen und auch hier braucht man Feuerzeuge oder Streichhölzer. Die gute Nachricht ist, dass man Dosenfutter notfalls auch kalt verzehren kann, falls doch noch irgendwas schiefgeht. Weitere nützliche Gegenstände sind Wasserkanister und Thermoskannen. Besonders Wasser kann man nie genug haben! Wer die Möglichkeit hat, sollte eine Kühltasche mitnehmen, um verderbliche Lebensmittel länger frisch zu halten. Wenn man durch Strom oder Autobatterie keine dauerhafte Kühlung gewährleisten kann, ist Trockeneis eine gute Alternative. Wichtig, auch hier bitte vorher informieren – Trockeneis ist nicht überall erlaubt!

Melonenhut
Verpflegung
Ohne die passende Verpflegung nützen Grill und Co nur wenig. Speis und Trank werden auf dem Festivalgelände zwar zu Hauf geboten, aber auch hier leidet der Geldbeutel wieder sehr. Außerdem reisen die ersten Besucher häufig schon vor Festivalbeginn an und müssen sich bis zum offiziellen Festivalstart selbst verpflegen.
Auch wenn man Festivals vorrangig mit Feiern in Verbindung bringt und sich vor allem um die Deckung des Bier- und Alkoholbedarfs Gedanken macht, ist Wasser das absolut wichtigste Lebensmittel. Es stillt nicht nur den Nachdurst, sondern ist bei extremer Hitze auch die einzig richtige Wahl. Hitze und Alkohol vertragen sich bekanntlich nicht sonderlich gut. Wenn es wirklich heiß wird, sollte man lieber auf Alkohol verzichten und stattdessen viel Wasser trinken. Also lieber ein Sechser Wasser mehr und eine Palette Bier weniger einpacken. 😉 Das soll aber nicht heißen, dass man auf Alkohol (in Maßen) vollends verzichten muss. Zusätzlich sind Fruchtsäfte eine gute Wahl, um einen Kater gezielt zu bekämpfen und Vitamine zu sich zu nehmen. Bei Bedarf wirken hier auch Multivitamin-, Magnesium- und/oder Vitamin C-Tabletten wahre Wunder.
Natürlich sollte auch auf genügend Essen nicht verzichtet werden. Neben den Klassikern Grillfleisch und Dosenfutter, sind hier vor allem Instantprodukte, Brot und Obst empfehlenswert. Wer eine Möglichkeit zum Kühlen hat, kann auch für Butter und Aufschnitt sorgen. Besonders Käse hält sich auch mal ein paar Tage in einem wiederverschließbaren Gefrierbeutel. Für den kleinen Hunger zwischendurch eigenen sich Kekse, Kräcker, Müsliriegel, Knabberzeugs und sonstige Süßigkeiten. Für frischen Atem sorgen Kaugummis, auf die ich nicht verzichten würde. Grillsaucen, Salz und Pfeffer runden das Ganze dann noch ab – so lässt es sich schlemmen.
Hygiene
Die Hygiene ist auf einem Festival das A & O, schließlich hat keiner Lust sich irgendetwas einzufangen und auch der trveste Metaller, der auf Klamottenwechsel und Dusche verzichtet und sich mit Bier die Zähne putzt, sollte zumindest eine gewisse Grundhygiene beachten und sich vielleicht ab und an mal die Hände waschen. 😉
Zahnbürste, Zahnpasta und Seife sollten auf jeden Fall zur Grundausstattung gehören. Für alle, die sich trotzdem mal unter der Dusche erfrischen wollen auch Duschgel und Shampoo, sowie Handtücher und ein Waschlappen. Wer nicht duschen will, sollte zumindest Deo und feuchte Tücher dabeihaben, um nicht komplett zum Yeti zu mutieren. Ebenfalls empfehlenswert sind Bürste, Kamm und ausreichend Haargummis, sowie Klopapier und Taschentücher. Mundspülung, ein Maniküre-Set, Rasierer, Raumspray und Make-Up sind schon eher was für den individuellen Bedarf. Ein Taschenspiegel, sowie eine Kulturtasche und/oder ein Turnbeutel zur Aufbewahrung aller Utensilien sind da schon eher wichtig.
Auf keinen Fall sollte auf Sonnencreme und Labello verzichtet werden. Sonnenschutz ist auf Festivals extrem wichtig – zumindest, wenn man nicht krebsrot und voller Schmerzen enden möchte. Die Damen sollten auch an Tampons, Binden und Slip-Einlagen denken – im Falle des Falles kann es ohne schnell unangenehm werden. Wer sich etwas austoben möchte, sollte die Verhütung nicht vergessen und Pille oder Kondome mitnehmen – schließlich weiß man ja nie. :p WC-Sitzauflagen oder Pinkelpappen können auch ganz nützlich sein, sind für mich aber nicht unbedingt notwendig.

Mein persönliches Survival-Kit
Survival
Noch wichtiger als die gängigen Hygiene-Artikel ist ein kleines Survival-Kit, mit dem man auf alle kleineren Wehwehchen vorbereitet ist. Dazu gehören ein Erste Hilfe Koffer, Desinfektionsspray, Pflaster/Blasenpflaster und Kopfschmerztabletten. Außerdem empfehlenswert sind Bepanten, Sportgel oder Kühlspray, Insektenschutz, Halstabletten und Mittel gegen Durchfall und Magenschmerzen. Auch eine Zeckenzange oder eine Pinzette sollten nicht fehlen und auf persönliche Medikamente sollte in gar keinem Fall verzichtet werden. Brillenträger sollten Brille oder Kontaktlinsen nicht vergessen und jeder der auch im Alter noch gut Hören möchte, sollte unbedingt Gehörschutz mitnehmen! Ich persönlich habe immer beides dabei, Oropax zum Schlafen und einen professionellen Gehörschutz, der die Musik nicht komplett blockt, sondern einfach nur leiser macht, ohne bestimmte Töne komplett herauszufiltern. So kann ich die Musik auch in den ersten Reihen genießen, ohne mir das Gehör zu ruinieren.
Kleidung
Hier sollte man sich vorrangig nach seinen individuellen Vorstellungen richten… Der eine trägt lieber Hosen, der andere lieber Röcke oder Kleider. Auf gewissen Festivals dreht sich ja auch vieles um das Styling (z. B. WGT) und hier wird sicher mehr Wert auf das Outfit gelegt. Generell sollte aber immer funktionale Kleidung dabei sein, schließlich kann das Wetter sehr wechselhaft sein. Oftmals sind Sonne, Wind und Regen gleichermaßen vertreten. Deshalb sollte man sich in jedem Fall für unterschiedliche Wetterlagen wappnen und sowohl lange, als auch kurze Kleidung dabeihaben.
Wichtig sind genügend Unterwäsche, schließlich weiß man nie, wie häufig man diese im Zweifelsfall wechseln muss (Bierduschen ahoi!), und eine Regenjacke – niemand steht gerne ungeschützt den ganzen Tag im Regen. Zur Not können auch Regencapes oder -schirme helfen, aber nichts ersetzt eine richtige Regenjacke! An mindestens drei Paar Schuhen führt auch kein Weg vorbei. Man sollte mindestens ein paar feste Schuhe (Boots), ein paar bequeme Schuhe (Chucks) und ein paar saubere Schuhe für die An- und Abreise mitnehmen. Ebenfalls empfehlenswert sind Gummistiefel und Latschen oder Flip-Flops.
So wichtig wie die Schuhe ist auch eine Kopfbedeckung (Hut, Kopftuch, Cappie), um sich vor der Sonne zu schützen, sowie eine Sonnenbrille. Wer etwas planschen möchte, kann einen Badeanzug, einen Bikini oder eine Badehose einpacken. Diese sind auch für Outdoorduschen oder provisorisches Duschen mit Wasserkanistern sehr nützlich. Für abends empfehle ich warme Kleidung (Pullover, Jogginghose, dicke Socken) dabeizuhaben, damit man im Zweifelsfall nicht friert. Es kann nachts tatsächlich manchmal noch sehr kalt werden. Das wichtigste Kleidungsstück für Metaller ist und bleibt aber die Kutte! Diese sollte auf keinen Fall vergessen werden.
Sonstiges
Für ein wenig Abwechslung und Zeitvertreib auf dem Campingplatz sorgen Karten, Würfel, Wasserpistolen, Miniplanschbecken und Musikinstrumente. Diese Liste kann beliebig erweitert werden und erfahrene Festivalgänger wissen, dass man immer wieder allerhand skurrile Dingen sichten kann. Wir haben beispielsweise mal einen Zoo aus Bierdosen gebaut (Panzertape sei Dank). Unsere Dosengiraffe Slotti schaffte es sogar in die Medien. xD Wenn man sich mal alleine beschäftigen möchte, helfen ein gutes Buch oder ein MP3-Player. Ebenfalls nützlich sind ein Edding (zum Beschriften und für Autogramme), ein Block und Stifte, sowie Nähzeugs und eine Digicam (Speicherkarten und Akkus nicht vergessen!). Bei Bedarf kann auch eine Schlafmaske mitgenommen werden und eine Klarsichthülle, um die wichtigsten Dokumente vor Regen zu schützen, wenn man kein Auto dabeihat.

Slotti
Luxus
Wie schon geschrieben, kann man auf den größeren Festivals, wie zum Beispiel dem Wacken Open Air so ziemlich ALLES finden, von daher ist auch der Bereich „Luxus“ unbegrenzt. An dieser Stelle möchte ich ein paar Denkanstöße geben und zumindest die gängigsten Luxusgüter nicht unerwähnt lassen. Neben einem Aggregat und ausreichend Benzin, gehören dazu vor allem eine Musikanlage und Boxen (oder ein Ghettoblaster) und ein Kühlschrank. Gerne werden auch Wasserkocher, Kaffeemaschinen, Föhns und eigene Sofas mitgenommen. Die Verrücktesten bauen sich sogar ihre Dixieklos und Duschen selbst!
Wie sieht es bei euch aus, freut ihr euch auch schon auf die bevorstehende Festivalsaison? Oder seid sogar schon auf einem Festival gewesen? Wie findet ihr meine Liste, habt ihr noch Ergänzungen, Anregungen, Kritik? Lasst mir doch einfach einen Kommentar da!
Die komplette Liste zum Abhaken, könnt ihr auch als PDF herunterladen!
Pingback:Rock on - Ultimativer Festivalsoundtrack 2017 - Story Life Destiny